Wordel/Orla
von Roland Post, Rostock


is a  little churchvillage with 86 inhabitans in 21 households in the year 1939.  The catholic people belonged to Marzdorf, the evang. parish belonged to Märkisch Friedland. The registration office was in the Castle in Märkisch Friedland The officedistrict and the jurisdiction was in Märkisch Friedland. Today it is polish called Orla.

Lage: Das in einer Talmulde angelegte ehemalige evangelische Kirchdorf Wordel liegt im nordwestlichen Zipfel des Kreises Deutsch Krone, ca. 9 km nordwestlich von Märkisch Friedland in 135 m Meereshöhe. Das Gelände ringsherum ist sehr hügelig und von Schluchten durchschnitten. Im Norden der Feldmark liegt der, mit 190 m zweithöchste Berg des Kreises Deutsch Krone, der Bleichenberg. Das Gelände fällt nach Süden ab. An der Südgrenze liegt der 120 Morgen große und 5 m tiefe Wordelsee. Die Abhänge zum See sind steil und von tiefen Schluchten unterbrochen. Der sandige Boden der Feldmark ist viel mit Wald bestanden.

Geschichte: Der alte Name des Ortes ist Worel, auch Urle oder Orla;

Der Ort gehörte im Jahre 1337 zum Lande Kallies, war wohl angebaut und hatte einen Krug.

Zwei Lehnleute, Fuhlbutel (Wolfsbeutel) und Altenkirchen mit im Ganzen zwölf Hufen waren hier ansässig.

Wordel war bereits seit 1568 ein Lehngut der Friedländer Wedells, aber meistens geteilt oder in anderweitigem Besitze befindlich. Im Jahre 1593 war es so zwischen den Blankenburgs und Schöninghs (Szenak) aufgeteilt . 1603 klagt Anna von Wedell, verehelichte Scheningh, gegen H. Blankenburg wegen Ausholzung des Waldes in Orla.

Im Jahre 1609 ist Besitzer Adam Pudwels, 1613 drei Brüder Schöningh, welche mit Adam Pudwels, Gemahl der Dorothea Schöningh, einen Vertrag schließen. Die Tochter diese Adam Pudwels, Dorothea (vermählt mit einem Zernicki), verkauft das Gut in Übereinstimmung mit ihren Verwandten väterlicher Linie Georg Pudwels und Ernst Joachim von Wedell an Heinrich Goltz für 18000 Floren. Das Gut bestand nach dem Kataster von 1773 aus neun adligen und fünf Scharwerkshufen mit einem Vorwerke und einer evangelischen Kirche und hatte 16 Feuerstellen.

Im Besitz der Familie Goltz verblieb es bis zum Jahre 1777. Letzter Besitzer war der kurfürstlich sächsische Hauptmann Ludwig v.d. Goltz. Sein Schwiegersohn Karl Georg Ferdinand von Falkenhayn, er hatte 1770 Auguste Henriette die Tochter Ludwigs v.d. Goltz geheiratet, übernahm das Gut 1777.1783 kauft Rittmeister von Herzberg zu Studnitz in der Uckermark das Gut für 8000 Taler, Oberstleutnant Carl Ludwig von Berg erwarb Wordel 1804 für 59400 Taler. 1825 kam es zur Subhastation (Böhden und Wemmel). Es folgte als Besitzer 1833 der Kaufmann Schönborn.

Im Grundsteuerkataster von 1841 wird Wilhelm Sauberzweig als Gutsbesitzer genannt. Sein Besitz wurde wie folgt aufgeführt: 1 Wohnhaus, 2 Scheunen, 5 Ställe, 1 Schäferhaus, 7 Insthäuser mit 4 Ställen und 1 Scheune, sowie eine Brennerei mit zusammen über 5628 Morgen Land. Weitere Besitzer von Wordel sind 1870 von Brockhusen und 1899 Oberstleutnant von Alvensleben aus Berlin.

1906 wird ein Schloss erbaut, indem der preußische Fiskus, der das Gut 1925 übernimmt ein Forstamt einrichtet. Heute befindet sich in dem Schloss ein 3 Sterne-Hotel.

1928 erhält Wordel eine feste Straße nach Märkisch Friedland.

Einwohner: Die Einwohner von Wordel waren fast ausnahmslos evangelisch.

1820 hatte Wordel 144 Einwohner auf 18 Feuerstellen,1901 hatten Gutsbezirk und Landgemeinde zusammen 205 Einwohner in 36 Haushaltungen; 1939 waren es nur noch 86 Einwohner in 21 Haushaltungen.

Kirche: Die 1618 erbaute evangelische Kirche war eine Filialkirche von Märkisch Friedland. Eine Glocke trägt die Jahreszahl 1618, die andere 1681. Als Pastoren waren im 19 Jhd. in Wordel u.a. tätig: Pastor F. Emanuel W. STIBS  (1826 – 1852) und Pastor Albrecht Friedrich PIETSCH (1852-1873).

Forschungslage: Wordel gehörte zum Amtsbezirk und Standesamt Schloß Märkisch Friedland, zum evangelischen Kirschenspiel Märkisch Friedland und zum katholischen Kirchenspiel Marzdorf.

Die vor dem Krieg vorhandenen evangelischen Kirchenbücher von Märkisch Friedland enthielten für Wordel die Tauf- und Traueinträge für die Jahre 1728-1945 und die Sterbeeinträge für die Jahre 1736-1945.

Die im Amtsgericht Deutsch Krone aufbewahrten evangelischen Kirchenbuchzweitschriften von Märkisch Friedland enthielten für Wordel die Tauf-, Trau-, und Sterbeeinträge für die Jahre 1819-44 und 1848-74.

Die Kirchenbücher, die Kirchenbuchzweitschriften sowie die Standesamtsregister für Wordel gelten seit dem 2. Weltkrieg als verschollen, so das die Ausgangslage für Forschungen in Wordel denkbar schlecht ist. Hilfreich ist der Kontributionskataster. Die Originale befinden sich im Geheimen Staatsarchiv Berlin. Die Abschriften mit den Klassifikationsanschlägen der Jahre 1772/72 und 1841 liegen vor.

Quellen:

Franz Schultz, Geschichte des Kreises Deutsch Krone, Deutsch Krone 1902
Karl Ruprecht, Deutsch Krone Stadt und Kreis, Bad Essen 1981
Max Bär, Die Kirchenbücher Westpreußens, Danzig 1908
Hans Friedrich von Ehrenkrook, Genealogisches Handbuch der freiherrlichen Häuser, Limburg a. d. Lahn 1959

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