Harmelsdorf


is a churchvillage with 816 people in 141 households in the year 1939. The evangelish church belonged to Tütz, the catholic parish belonged to Klein Nakel. Also the registration office  was in Klein Nakel. The jurisdiction belonged to Deutsch Krone. Today Harmelsdorf is called Rutwica.

Lage:  Der Ort Harmeldorf liegt etwa 4,5 km südlich vom Großen Böthinsee. Mitten im Ort steht beschattet von einer mächtigen Linde die alte Kirche. Westlich des Dorfes befindet sich der ca. 70 Morgen große  Dorfsee. Zum Gemeindegebiet gehörten Emilienthal, Emilienhof, Ludwigsthal und Veilchenthal.

Geschichte: Funde von Steinbeilen deuten schon auf eine frühe Besiedlung der der Steinzeit hin. Harmelsdorf wird schon 1458 erwähnt, tritt aber erst 1568 urkundlich auf. Man nennt es Arnsdorp. 1773 wird daraus Armelsdorf oder Harmelsdorf. Es gehört den Tützer Wedels. Bei der Auflösung der Tützer Herrschaft fällt  Harmelsdorf vorübergehend an Friedland. 1786 kauft ein Carl Zimanski Harmelsdorf. Die Vorwerke Ludwigsthal und Heinrichsthal werden 1847 an den Gutsbesitzer Lehr verkauft. Das Hauptgut erwirbt Gustav von Dziembowski, der es 1852 an Lehr verkauft. 1888 gehören beide Vorwerke wieder zu Harmelsdorf. Bei der Regulierung im Jahre 1829 gehen 17 2/3 Hufen in Bäuerlichen Besitz über. Die Bauern werden frei. Das Gutshaus wurde 1913/14 errichtet. 

Landwirtschaft: Die hügelige Feldflur ist durch sandigen Lehmboden gekennzeichnet. Auf dem ertragreichen Boden werden Hafer- und Kleearten, Sonnenblumen, Mohn, Raps und Saatkartoffeln angebaut.  Am Südende des Dorfes liegt das Gut mit dem Park und eine Brennerei. 1939 gibt es 26 landw. Betriebe.

Nach 1945 lag Harmelsdorf verödet fast menschenleer da. Mit der Bodenreform erhielten poln. Landlose je 11 ha Land. Der Rest der landw. Nutzfläche wurde von einem Staatsgut, das sich später zu einem der bedeutensten Staatsgüter "Biorol" entwickelte. Wohnungen für die Beschäftigten wurden an der Dorfstraße errichtet.  Nicht genutzte Ackerflächen wurden allmählich aufgeforstet. In den 70 Jahren wurde in Harmelsdorf eine große Tierproduktionsanlage mit den Schwerpunkten Milchviehhaltung und Schweinemast aufgebaut. Der 1989 in Polen begonnene politische und wirtschaftliche Umschwung brachte die Tierproduktion zum Erliegen. Das Vorwerk Heinrichstahl war ebenso wie der Abbau Eminilienthal wüst. In Liqidation wurde Ludwigsthal verkauft, Harmelsdorf vorläufig verpachtet. 

Heute liegt abgesehen von einer geringen Schweinezucht die intensive Tierproduktion am Boden. Individuell wird kaum noch Vieh gehalten.

Die Kirche: Die Pfarrkirche in Harmelsdorf stammt aus dem 17. Jahrhundert und ist ein Fachwerkbau ohne Turm. Patronat war das Rittergut Harmelsdorf. Die Kirche war eine Filialkirche zu Klein Nakel. Die Protestanten gehörten zur Kirchengemeinde nach Tütz.

Quellen:

Schultz, Dr. Fr.: Geschichte des Kreises Deutsch Krone, Dt. Krone, 1902

Ruprecht, Karl: Heimatstadt - Heimatkreis Deutsch Krone, im Auftrage des Vereins Deutsch Kroner Heimathaus e.V., Bad Essen, 1981

Westphal, Franz: Die Apostolische Administratur Schneidemühl, Ein Buch für das Kath. Volk, im Verlag des Johannesboten herausgegeben, Schneidemühl, 1928

Köpp, Wolfgang in: Heimatstadt - Heimatkreis Deutsch Krone, herausgegeben von Hans-Georg Schmeling im Auftrage des Vereins Deutsch Kroner Heimathaus e.V., Bad Essen, 1996

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